Die Geschichte der Zahnimplantate

Seit den 1980er-Jahren werden Zahnimplantate als Methode zum Ersatz einzelner Zähne oder größerer Lücken im Gebiss verwendet. Für die Patienten ist ein Implantat im Vergleich zu herkömmlichen Zahnprothesen sehr komfortabel: Sind Zahnimplantate fachgemäß eingesetzt, dann sind sie von natürlichen Zähnen kaum mehr zu unterscheiden – weder äußerlich noch vom Träger der Implantate. Heute werden in Deutschland pro Jahr ungefähr eine Million Zahnimplantate eingesetzt. Wichtig ist, auf die Auswahl eines guten Zahnarztes zu achten, der Erfahrung in der Implantologie hat. Denn nicht jeder Kiefer eignet sich gleichermaßen gut für ein Implantat.

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Diese Gesundheitsinformationen wurden für Sie zusammengestellt von der Zahngebot-Redaktion. Erstellt am 10.11.2010. Zuletzt aktualisiert am 12.08.2012.

Informationen zur Geschichte der Zahnimplantate

Bei jeder zwanzigsten heute durchgeführte Zahnersatzbehandlung wird ein Implantat verwendet. Der Weg führte dabei über zahlreiche Fehlversuche und neue wissenschaftliche Erkenntnisse bis hin zu den heute routinemäßig eingesetzten Zahnimplantaten.

Historie der Zahnimplantate

Schädelfunde zeigen, dass bereits vor 2000 bis 3000 Jahren verschiedene Materialien für den Ersatz von Zähnen verwendet wurden. Es wurden geschnitzte Zähne aus Quarz, Elfenbein oder Holz, später dann auch aus Eisen, eingesetzt. Später wurden dann auch Kunststoffe für den Zahnersatz verwendet. In den letzten Jahrzehnten wurden verschiedenste Formen an herausnehmbarem und festsitzendem Zahnersatz entwickelt, die sich jedoch nicht alle gleichermaßen gut bewährten. Der herausnehmbare Zahnersatz hatte den Nachteil, dass er wackeln konnte, Druckstellen verursachte und vom Träger häufig als Fremdkörper empfunden wurde. Festsitzender Zahnersatz muss an Nachbarzähnen verankert werden, wodurch diese beschliffen werden müssen und deshalb gesunde Zahnsubstanz zerstört werden muss. Zudem ist der Druck, den die Wurzel eines gesundes Zahnes im Kiefer ausübt, wichtig, um den Kieferknochen zur Neubildung von Knochenmaterial anzuregen. Die fehlende Verankerung im Kiefer führt bei Zahnersatz langfristig häufig zu Verminderungen der Knochendichte und zu einer Rückbildung der Knochen im Kiefer.

 

Ziel der Zahnärzte, die die Grundlage für die moderne Implantologie legten, war deshalb eine Verankerung der Zähne direkt im Kieferknochen, die den Gegebenheiten im gesunden Gebiss weitestgehend entspricht. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden verschiedene Materialien wie Gold, Platin, Zelluloid oder Porzellan in den Kieferknochen eingebracht. Später kamen neue Materialien wie Chrom, Molybdän und Kobalt dazu. Die Experimentatoren beschäftigen sich nicht nur damit, wie gut die Substanzen sich mit dem Kieferknochen verbanden und wie stabil sie verankert werden konnten, sondern auch mit der idealen Form, die ein Implantat besitzen muss.

Funktion und Bedeutung gesunder Zähne

Wie bedeutsam die Zähne für einen Menschen sind bemerken viele erst dann, wenn Zahnprobleme auftreten. Die Zähne sind unser wichtigstes Werkzeug zum Abbeißen, Zermahlen und Zerkleinern von Nahrung und sind deshalb die Grundvoraussetzung dafür, feste Nahrung aufnehmen zu können. Außerdem formen die Zähne die untere Gesichtspartie und tragen wesentlich zur Aussprache und zur Artikulation von Lauten bei. Schon der Verlust eines einzelnen Zahnes, vor allem im vorderen Kieferbereich, kann zu Problemen beim Sprechen und zu einer veränderten Formung der Sprechlaute führen. Nicht zuletzt bestimmt das Aussehen der Zähne maßgeblich den Eindruck, den man von einem Gesicht hat. Der optische Eindruck der Zähne wird von vielen Menschen unwillkürlich als sozial-gesellschaftliches Aushängeschild interpretiert.

 

Fehlen Zähne, dann kommt es sehr schnell dazu, dass auch die nebenstehenden Zähne ihre Position verändern. Greifen die beiden Zahnreihen von Ober- und Unterkiefer nicht mehr exakt aufeinander, kann dies zu vielen Problemen führen. Die entstehenden Spannungen im Kiefer wirken sich auf das Kiefergelenk, die Muskeln und die Bänder aus. Fehlstellungen der Zähne können Muskelverspannungen und Kopfweh – bis hin zur Migräne – auslösen. Diese vielen, wichtigen Funktionen der Zähne machen deutlich, warum Menschen schon sehr lange in der Geschichte bestrebt waren, verlorene Zähne zu ersetzen.

Moderne Implantologie als Chance

Der Durchbruch, der den Grundstein für die routinemäßige Verwendung von Zahnimplantaten legte, war die Entdeckung von Titan als Material für Implantate.

Der schwedische Anatom und Histologe Per-Ingvar Branemark entdeckte in den 1960er-Jahren im Tierversuch zufällig, dass in den Knochen implantiertes Titan fest mit der Knochensubstanz verwächst. Er prägte für diese Verbindung des Titanimplantats mit dem Knochen im Jahr 1969 den Begriff der Osseointegration (die biologische Fusion von Knochenmaterial mit Fremdstoffen), der heute noch verwendet wird.

Titan zeigte sich als äußert verträglich und besser für Zahnimplantate geeignet als jeder bis dahin untersuchte Werkstoff. In den 1970er-Jahren wurden Implantate aus Titan immer weiter verbessert, sodass die Methodik der Zahnimplantate 1982 sich schließlich wissenschaftlichen Durchbruch hatte.

Die Implantologie wurde als Teildisziplin der Zahnheilkunde eingeführt und von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) offiziell anerkannt. Heute setzen mehr als 10 % aller deutschen Zahnärzte regelmäßig Implantate. Viele Zahnärzte haben die entsprechenden Kenntnisse über Fortbildungen erworben oder arbeiten eng mit Oralchirurgen oder Fachärzten zusammen. Auch heute noch besteht der Großteil der verwendeten Implantate aus Titan.